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Die zunehmende Desertifikation der Mainstream Klanglandschaft, vertreten durch 90 Prozent der Radio Sender und alle eigentlichen Musikkanäle sorgt seit einigen Jahren zu immer größer werdenden Subkulturen und eigenständigen Strömungen. Gestärkt durch den großen Einfluss von HipHop und alternativen Medien im Internet hat sich der Funk mittlerweile auch erholt, und erfreut sich einer großen Beliebtheit, gerade jenseits der „Danceclassics“ für die Funk schon immer gut war. Es erscheinen derzeit mindestens zwei neue Funk-Compilations pro Woche. Zum guten Ton gehören ausführliche Liner Notes, die dem lesenden Hörer erzählen in wessen Garage die Aufnahmen entstanden. Bei aller Liebe und Fülle die mit den meisten Funk-Compilations einhergeht, stellt man als Hörer irgendwann doch fest, dass man alles so schon mal irgendwo gehört hat. Dabei sind es nicht die gleichen Tracks, nur der ewig gleiche Sound. Mitten in diesem Wald ist seit einigen Wochen nun ein Jungbrunnen zu finden… This is Melting Pot Music… compiled by DJ OLSKI.
Olski war noch vor einigen Jahren für hochwertige HipHop Releases bei Groove Attack zuständig, bevor er sich auf die Suche nach neuer Musik begab, die perfekt zu seinen DJ-Sets passen würde. Im Jahre 2002 hatte er dann mit ‚Lefties Soul Connection’ zum ersten Mal eine Band gefunden, die er veröffentlichen wollte: Melting Pot Music war geboren.
Von hier ging die musikalische Reise über das Internet mehrfach um die Welt. Foren wie Soulstrut, Soundclick und Myspace sind der Talentpool in dem Olski auf die Jagd nach den richtigen Leuten geht. Und wie diese Compilation beweist hat Olski auch beachtlichen Erfolg bei seiner Suche. Die 14 Tracks sind zum aller größten Teil Stücke die noch nicht lange existieren. Aber viel herausragender ist die Tatsache, dass diese Compilation Abwechslung bietet und mehr Wert auf den Song legt, als auf die Tatsache wie selten die 7’Inch sein möge.
Und so bekommt der Hörer auch ‚nur’ 4 Seiten zu lesen, die sehr pointiert geschrieben sind. Die besten Geschichten und Mythen über die Künstler werden sich vermutlich eh erst noch finden müssen, was kein Problem sein dürfte sind die meisten Künstler erst aktiv geworden.
Der Sound vieler Songs bewegt sich charmant zwischen Hardcore Funk und geschmackvollen HipHop. DJ Day, A-KO und Devil McDoom wühlen sich gekonnt durch unzählige Samples und Breaks um ihren Samplern einen eigenen Funk Sound abzugewinnen, der sehr organisch klingt. Dabei entstehen aber keine netten Kollagen, sondern ausgewachsene Songs. Als Vergleich ist durchaus ‚rjd2’ angebracht, allerdings ist der Sound von A-KO und DJ Day noch tiefer im Funk verwurzelt.
Lefties Soul Connection aus Amsterdam, The Malcouns aus München, Queen Eve & The Kings aus Kopenhagen und Imperial Breed die irgendwo zwischen Hannover und Hamburg pendeln, sind für den Retro-Funksound zuständig. Und keiner aus der Reihe enttäuscht den Liebhaber schlechter Mikrophone und bösem Groove. Lefties Soul Connection dürften dem einen oder anderen bereits als die europäische, wenn auch verspätete Antwort auf die Meters bekannt sein. Imperial Breed stehen was den authentischen Sound und harten Groove angeht den Vorbildern aus den Südstaaten in nichts nach, obwohl sie aus dem Deutschen Norden stammen.
Massak, aus Frankreich, sind ein 13 köpfiges Afrobeat Orchestra, das mit zwei ausgezeichneten Songs vertreten ist.
Eher kurios finde ich die einzigen echten Veteranen auf der Compilation. The Vietnam Veterans sind eine psychadelic Folk Kapelle aus dem schönen Frankreich, die einfach auf einem anderen Film unterwegs sind.
Mein persönliches Highlight auf der Compilation sind die Soul Village Tracks. Dahinter steckt Dela, ein Produzent aus Frankreich. Dela aus Paris ist Teil der bei Online-Diggern legendären Beatfanatic Crew. Mit Soul Village wagt er sich an Klassiker heran. Besonders schön ist das Remake des Roy Ayers Klassikers „ Everybody loves the sunshine“. Das Stück bekommt einen eigenen Drift. Der Sound ist großartig und die Rhythmusgruppe ist… so weit hinten dran, dass es schon wieder genial ist. Die Lässigkeit übertrifft die Voodoo Sessions von D’Angelo noch um Längen.
Diese Compilation ist ein Muss für Funk-Liebhaber und HipHop-Heads die sich etwas Abwechslung gönnen wollen.
Locker 8 von 10
Tracklist:
01. DJ Day - Four Hills *
02. Lefties Soul Connection - Peacock Strut
03. The Malcouns - Hip’n Soul Shake
04. Imperial Breed - Horny Pipin Bats *
05. Massak - A.S.U. (Radio Kalakuta Edit)
06. Soul Village - We Gettin Down
07. Vietnam Veterans - I Give You My Life
08. A-ko - Soul 69
09. Queen Eve & The Kings - All Hail The Queen
10. Lefties Soul Connection - It’s Your Thing / Hey Pocky-A-Way
11. Soul Village - Everybody Loves The Sunshine
12. Massak - Massak Theme
13. Devil MC Doom - Cafone Going
14. A-ko - Untitled
* previously unreleased
Review von Jazzket of Hamburgfunk
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